Offener Brief zum Wegfall der Steuerbegünstigungen für Agrardiesel und die Besteuerung der Landwirtschaftlichen Fahrzeuge

Sehr geehrter Herr Dürr,

Waldbröl ist eine ländlich gelegene Kleinstadt ca. 60km östlich von Köln im Oberbergischen Kreis. Unser Landschaftsbild ist geprägt von Wäldern und Grünflächen, welche von den hier ansässigen Landwirtinnen und Landwirten bewirtschaftet werden, ganz ähnlich zu den Flächen in Niedersachsen.

Hier im ländlichen Gebiet sind die Landwirte ein tragender und stützender Teil der Gesellschaft.

Aus diesem Grund fordern wir die FDP-Bundestagsfraktion auf, die Belastungen der landwirtschaftlichen Betriebe zurückzunehmen.

Die Landwirtschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil, um die Lebensmittelversorgung in Deutschland zu sichern. Die überwiegende Anzahl der Agrarbetriebe ist familiengeführt und versorgt uns, so ökologisch wie möglich, mit den weltweit hochwertigsten Lebensmitteln, zu bezahlbaren Preisen aus regionalem Anbau.

Wir unterliegen insbesondere im Agrarbereich vielen europäischen Regelungen und sollten solche Maßnahmen auf europäischer Ebene abstimmen, um Wettbewerbsverzerrungen gegenüber anderen Ländern zu vermeiden und in Deutschland dagegenlenken, um diese Nachteile auszugleichen. Durch die neuen geplanten Maßnahmen wird diese Verzerrung aber massiv intensiviert und nicht verbessert.

Die Belastung der Landwirte schwächt den ländlichen Raum, verteuert die Grundnahrungsmittel, macht uns durch das daraus folgende Betriebssterben abhängig von anderen Nationen und ist somit nicht hinnehmbar für alle Bevölkerungsschichten und –gruppen und natürlich für die Bauernschaft selbst. Von den Nachwuchsproblemen in diesem Bereich durch wachsende Unsicherheiten und den daraus resultierenden Folgeproblemen ganz zu schweigen.

Gerade wir als FDP, in die die Landwirte so viel Hoffnung gesetzt haben nach 16 Jahren CDU, müssen uns für die Leistungsträger der Gesellschaft in klein- und mittelständischen Betrieben mit ihren Beschäftigten einsetzen.

Bitte sprechen Sie nicht nur von roten Linien, sondern ziehen auch die Konsequenzen, wenn diese überschritten werden. Rote Linien sind keine Verhandlungsmasse, sie sind Grenzen!

Mit freundlichen Grüßen

 

Gez. Herbert Greb   &   Gez. Sebastian Diener